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Goedde’s Blog » Blog Archive » Day 12 – Museen, Essen und Soldaten
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Die letzten Tage waren wieder ein wenig aufregender. Am Donnerstag war ich im Australian National Maritime Museum. Das war wirklich nett, interessanter als das Museum selbst waren aber die Schiffe, die man, natürlich gegen Gebühr, begutachten konnte. Da ich recht früh da war, konnte ich fast allein den Zerstörer HMAS Vampire aus den späten 50ern und das U-Boot HMAS Onslow aus den späten 60ern begutachten. Viel zu erwähnen gibt es hier nicht, aber es ist schon mal witzig, Kriegsschiffe zu durchlaufen, die nicht nur im oder vor dem 2. Weltkrieg benutzt wurden. Wenn man da in einem Raum einen Independence Day-Flyer oder einen Betamax-Videorecorder sieht, weiß man: Es ist nicht soooo lange her, dass dieses Schiff noch im Einsatz war.

Weiter ging es mit dem Besuch des originalgetreuen Nachbaus der Endeavour, mit der Captain Cook Mitte des 18. Jahrhunderts Australien und Neu Seeland (mehr oder weniger) entdeckt hat. Hier war viel los und an jedem wichtigen Punkt (die Punkte wurden in einer festen Reihenfolge abgelaufen) hat einem ein anderer Museums-Angestellter einiges Interessante erzählt. Ich war so clever (ernst gemeint) mich einer Gruppe kleiner Mädchen (so um die 10 Jahre) und ihrer Lehrerin (?) anzuschließen. Dadurch haben die Angestellten alles für einen Fremdsprachler wie mich sehr verständlich erklärt und es war auch schön die durchaus wohl erzogenen Mädchen zu erleben, die den Angestellten teils echt gute Fragen stellten. Dann war ich zum Abschluss noch auf dem Segler „James Craig“ von 1874, der zu einem großen Teil neu aufgebaut werden musste. Auf meine Frage nach den Kosten kam doch recht erstaunliches zu Tage. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass ein Wiederaufbau teurer sein kann als ein kompletter Neu-Aufbau:  Dass der Nachbau der Endeavour drei Million Dollar gekostet hat, der Wieder-Aufbau des halbwegs vergleichbaren „James Craig“ aber 20 Millionen, fand ich doch beeindruckend. Da die „James Craig“ etwas abseits lag, haben sich hier aber kaum Menschen hinverirrt. Der ältere nette Angestellte gab so eine ca. 1-stündige Schiffs-Vorführung nur für mich und eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter.

Insgesamt hab ich auf den Booten und im Museum wohl knapp 5 Stunden verbracht. Wenn man sich ein wenig für Seefahrt interessiert, ist das Geld hier also gut angelegt.

Am Freitag war ich dann im Powerhouse Museum zur Star Wars-Austellung. Hier war, wie wohl auch nicht anders zu erwarten, sehr viel los. Allein die Schlange bis zur Kasse dauerte 45 Minuten. Gut, dass ich Bücher im Rucksack hatte. Leider waren die Besucher zu einem großen Teil Kinder (gut, das ist auch nicht überraschend), was doch ein wenig nervig war. Die Ausstellung selbst war auch nicht so spektakulär. Es war zwar interessant, mal die Modelle der Raumschiffe, Gewänder oder Waffen mit eigenen Augen zu sehen. Aber irgendwie war es nicht so viel Material, so dass ich nach ca. 1,5 Stunden die eigentliche Star Wars-Austellung dann auch schon durch hatte. Das coolste war dabei das Modell des Millennium Falcon: Da entdeckte ich einen witzigen Champion-Sticker an der Front. Da muss ich beim Sehen der alten Filme nächstes Mal drauf achten, auch wenn ich kaum glaube, dass man den Aufkleber sehen oder gar erkennen kann.

Sonst gab es noch einen ganzen Haufen anderes Zeug im Museum von interessant (wie der ersten Eisenbahn Australiens oder dem berühmten Altair-Rechner, mit dem Bill Gates Karriere begann) bis zu uninteressantem Zeug wie irgendwelchen Designer-Möbeln. Insgesamt war ich vom Powerhouse Museum irgendwie etwas enttäuscht, vielleicht war ich aber auch einfach etwas Museums-satt.

Davon abgesehen musste IchFreitag aber mal wieder den Raum wechseln und kam damit in ein Zimmer mit einer sympathischen Holländerin namens Froukje. Mit ihr bin ich dann heute (ja richtig, Samstag!) morgen in die Stadt zum ANZAC-Marsch, der großen Militär-Parade des australischen und neuseeländischen Militärs. Die dauerte ca. 3 Stunden und war etwas langatmig. Viele Kriegs-Veteranen und viel Marsch- und Dudelsack-Musik – das beschreibt es eigentlich schon ganz gut. Mal sowas zu sehen war aber schon interessant. Wir Deutschen haben sowas (logischerweise) ja nicht bei uns.

Anschließend wollte ich dann einen bestimmten Gebrauchtwagen-Händler finden. Da ich das aber ursprünglich nicht geplant hatte und mich nur noch grob an die Google Maps-Karte erinnerte auf der ich am Tag zuvor danach gesucht hatte, klappte das leider nicht ganz. Also bin ich als Ausgleich dann endlich mal über die Harbour Bridge gelatscht. Das war auch nicht mega beeindruckend (hey, es ist irgendwo auch nur eine größere Brücke und den Blick auf Sydney Skyline und Oper durfte ich auch schon mehrmals genießen) aber ich kann jetzt immerhin sagen: „Ich bin schon über die Sydney Harbour Bridge gelaufen.“ Hat auch was. Und naja, ganz schlecht ist ein Blick auf Sydney nie ;)

Kleines Highlight zum Abschluss: Auf einem Markt auf dem Rückweg habe mir noch einen heißen Maiskolben geholt. Der war nicht nur durch warme Butter gezogen, sondern auch gesalzen und gepfeffert. Ungewohnt aber lecker!

Überhaut nicht lecker ist hingegen ein hier sehr verbreiterter Brotaufstrich namens Vegamite (laut Froukje gibt’s den wohl auch in Holland, aber hier ist er so verbreitet wie bei uns Nutella). Ich weiß gar nicht genau was es ist aber es sieht ein wenig nach Nutella aus, schmeckt aber nach mega versalzenem Fleisch. Bäh! Ich habe noch nie einen so ekligen Brotaufstrich gegessen. Ich musste den Toast echt wegschmeißen, denn weiteressen war schlicht unmöglich. Als ich Froukje heute morgen beim Frühstück drauf ansprach und auch zwei andere Backpacker in der Nähe waren, kam heraus: Von uns vier Backpackern mochte keiner das Zeug. Das ist eine 100%-Quote!!! ;)

So long, stay tuned!

Zum Abschluss: Fotoooooos:

Witzig: Passende “Geschützrohr-Verschlusskappen” auf der Vampire

Nerdig 1: Ein Navigations-System von Magnavox auf der Vampire. Die Firma hat Anfang der 70er auch die allererste Spielkonsole hergestellt.

Links eine der beliebten und praktischen Sydney-Fähren, rechts die Endeavour.

Von Besuchern seltsamerweise eher verschonte “James Craig”

Nerdig 2: Bereits 1905 gab es 3D-Fotos!

Nur ein kleiner Teil der Schlange zur Star Wars-Ausstellung

Funny: An der Front des Millennium Falcon…

…befindet sich ein kleiner Champion-Sticker.

Nerdig 3: Bill Gates’ Treffen auf den Altair-Computer ist eines der bedetenden Ereignisse zu Beginn seines Aufstiegs zum reichsten Mann der Welt.

ANZAC Parade

Zugegeben: Der Blick von der Harbour-Bridge ist nicht der allerschlechteste.

Der ekligste Brotaufstrich der Welt

Only Me - allein auf der Straße

UPDATE: Ok, Vegemite ist ein konzentrierter Hafeextrakt, der 1922 in Australien erfunden wurde. Laut Wikipedia schmeckt er wie ein salziger Suppenwürfel (klingt auch nicht tollt). Vermarktungsversuche außerhalb Australiens sind, wen wundert’s, bisher gescheitert.

2 Responses to “Day 12 – Museen, Essen und Soldaten”

  1. on 28 Apr 2009 at 9:19 amVati

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    Hi, sehr interessant. Warte nun auf Bilder von Deiner neuen Karre. Mit Rechtssteuerung? Weiter alles Gute. Auch von Oui, die neben mir sitzt. Dein Vati

  2. on 28 Apr 2009 at 1:42 pmNils

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    Hi,

    ja, mit Rechtssteuerung. Es ist ein Ford Falcon Kombi. Die sind ls Backpacker-Fhrzeuge sehr beliebt und sollen wohl sehr zuverlässig sein obwohl es Fords sind. Umgerechnet hat er knapp über 2000 Euro gekostet, was mehr ist, als ich für ein Auto eigentlich eingeplant hatte. Aber dafür habe ich einiges an Sihcherheiten, wie zum Beispiel eine Garantie die ganze Zeit über für Motor, Bremsen, Getriebe und so weiter. Das sollte ja nach in deinem Interesse sein ;)

    Abholen tue ich den Wagen erst Donnerstag morgen. Einerseits, weil da eh noch ein wenig was mit gemacht werden muss, andererseits, weil ich den eh nicht hier parken könnte, da Sydney ein Parkplatz-Problem hat. So werde ich ihn also Donnerstag abholen und dann damit in die Blue Mountains fahren. Ein günstiges Navi hb ich übrigens heute auch noch gekauft, war lso ein teurer Tag…

    Aber mehr dazu in meinem nächsten Blog-Beitrag…

    Gruß an Oui

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