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Goedde’s Blog » Blog Archive » Day 215 - die große Outback-Nachlese
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Hier folgt nun der detailierte Outback-Reisebericht. Holen Sie sich Speis und Trank an den Rechner, besuchen sie gegebenenfalls noch mal die Toilette und schalten Sie die Klingel aus – es wird länger…

Bis 14. Oktober: Townsville – Der Ausgangspunkt


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Von Townville aus, der mit 160.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Queenslands (die größte ist die Landes-Hauptstadt Brisbane), sollte unsere Reise losgehen. Townsville ist nett aber unspektakulär. Wohnen taten wir für ein paar Tage (und nur fünf Dollar pro Person für die ganze Zeit, hehe) in einem schäbigen Hostel, dass mehr an einen Knast mit Innenhof erinnerte. Zum Glück schliefen wir in unseren Autos und konnten auf die versifft aussehenden Zimmer verzichten. Bevor die Frage kommt: Isi schlief bei Martin (Schnarcher-Auto) und Sarah bei mir (Nicht-Schnarcher-Auto). Kleines Highlight in Townsville ist der 290m hohe Castle Hill in der Stadt, den ich mit Martin am letzten Tag vor der Abreise bestiegen habe. Von oben gab es einen schönen Ausblick auf die Stadt und einen Trinkwasserhahn mit genial kaltem Wasser.

Blick vom Castle Hill: Der kleine rote Pfeil zeigt unser schäbiges Hostel

Sonst haben wir unsere Zeit dafür genutzt unsere Autos auf Vordermann zu bringen (Martin ließ einen Steinschlag ausbessern, bei mir lief manchmal Kondens-Wasser von der Klimaanlage in den Fußraum) und uns mit allerlei Equipment wie zwei Reserve-Kanistern für Benzin, Wasser-Kanistern, Luftpumpen, Öl, Kühlwasser usw. auszurüsten. Und dann ging’s los nach Westen…

15. Oktober – Fahrt nach Hughenden


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Am ersten Tag haben wir es noch locker angehen lassen und sind 380 Kilometer bis ins kleine Dorf Hughenden gefahren, wo wir auf einem Campingplatz nächtigten. Mein bis dahin erster aber noch lange nicht letzter Camping-Platz-Besuch in Australien. Zu unserer Überraschung hatte das Teil sogar einen anständigen Swimming-Pool in dem Sarah, Isi und ich zum Sonnenuntergang ein paar Bahnen schwammen. Die Fahrt bis dahin gab gegen Ende schonmal einen Vorgeschmack auf’s Outback.

16. Oktober: Fahrt nach Mount Isa und Erweiterung der Reisegruppe


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Am 16.10. ging’s früh los, denn wir hatten eine lange Fahrt vor uns – bis nach Mount Isa sollten es 510 Kilometer werden. Nicht vergessen darf man dabei, dass Martins gute alte Jackie je nach Temperatur nur 80-95 Km/h schafft – solange es nicht bergauf geht. In dem kleinen Dorf Julia Creek sollten wir zwei Mädels treffen, die wir schon aus dem Hostel in Airlie Beach flüchtig kannten: Nadine und Sonja. Die beiden hatten das andere Fahrzeug, mit dem sie eigentlich zusammen durch’s Outback wollten, verloren (Handy-Empfang ist im Outback eben meist Wunschdenken) und haben sich dann kurzerhand uns angeschlossen. Mit in ihrem Holden Commodore Kombi war noch Matthias, der sich in den folgenden Tagen als etwas lästig herausstellen sollte.

So sah unsere Kolonne also von nun an meist so aus: Vorne Martin und Isi in der gelben Jackie das Tempo vergebend, dahinter ich mit Sarah in meinem Falcon und am Ende die drei „Neuen“ im Holden.

In dem kleinen 5200-Seelen-Örtchen Cloncurry, früher einmal die Kupfer-Hochburg des britischen Empires, wurde auch die Quantas-Fluggesellschaft gegründet. So wollten ich und Martin zum Flughafen, wo man auch den Quantas-Ur-Hangar finden soll. Wir fanden aber irgendwie nur den (geschlossenen) Flughafen. Wo der Quantas-Hangar gewesen sein soll – keine Ahnung!

Die anderen waren schon weitergefahren, was bei Martin mit der Zeit für Unbehagen sorgte, da Isi zum ersten Mal die Jackie fuhr, ohne dass er daneben saß. So brausten wir über den fahrerisch genial kurvig-verschlungenen 100Km-Abschnitt zwischen Cloncurry und Mount Isa hinterher, dass es eine reine Freude war. Leider war das auch der letzte fahrerisch spaßige Asphalt-Abschnitt im Outback.

Kurz vor Mount Isa holten wir die Mädels dann ein und während die anderen sich im Pool vergnügten bin ich ein wenig durch die 22.600-Einwohner-Stadt spaziert. Viel zu sehen gab es außer den Anlagen zur Verarbeitung der Bergbau-Rohstoffe aber nicht.

17. Oktober – Die Devil’s Marbles


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Auch an diesem Tag ging’s wieder früh los (für Martin und Isi erst recht, da sie früher starteten während wir anderen mit meistens um die 140 Sachen hinterher kachlten), da eine wirklich lange Fahrt anstand: So überschritten wir nach 200 Kilometern erstmal die Grenze zum Northern Territory, einem Bundesstaat der von der Größe her Deutschland locker übertrifft, aber nur 200.000 Einwohner besitzt – und die wohnen zum großen Teil an der Nordküste.

Bei der Rast beim Barkley Homestead Roadhouse 240 Kilometer später trafen wir dann auf den zweiten Wagen, den Sonja, Nadine und Matthias verloren hatten. Da es aber Nadine und Sonja mit uns besser gefiel, blieb unsere Gruppe bestehen wie sie war. Weitere 180 Kilometer weiter traf unser nach Westen führender Highway, auf dem wir uns seit Townsville befanden, endlich auf den nach Süden führenden Stuart Highway.

Diesen fuhren wir dann, Isi und Martin waren auch endlich eingeholt, noch 140 Kilometer nach Süden zu unserem ersten Outback-Highlight: Den Devil’s Marbles, rundgeschliffene Überreste geschmolzener, über Äonen erodierter Lava, über die sich gut herumklettern lies und die für viele Fotos herhalten mussten. Hier pennten wir dann, nach 760 Kilometern Fahrerei, auch wohlverdient auf dem anliegenden Zeltplatz.

Unsere beiden neuen Mädels Sonja und Nadine mit Isi und Martin

18. Oktober: Fahrt nach Alice Springs, der Stadt im Nichts


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Am folgenden Tag ging es 400 Kilometer weiter nach Süden, nach Alice Springs. Unterwegs gab’s zwei kleine Highlights: In Barrow Creek, einem kleinen schrulligen Gasthaus mit Tankstelle, sammelt der Besitzer Zettel, Aufkleber und auch sonst alles Mögliche von Durchreisenden. Diese verzieren die Wände. Was nicht an die Wand passt, wird in Kisten gesammelt. So holte der Besitzer auf die Info, dass wir deutsch sind, eine Kiste nur mit deutschen Dingen hervor – vom Rätselheft über St. Pauli-Aufkleber bis zu Kondomen.

Zweites kleines Highlight (jawohl, im leeren Outback ist sowas ein Highlight) war eine Mango-Farm kurz nach Ti Tree, wo wir uns selbstgemachtes Mango-Eis gönnten. Und dann kamen wir auch schon in Alice Springs an, wo wir mal wieder einen Campingplatz aufsuchten. Alice Springs entstand vor 135 Jahren als Telegrafenstation. Die Telegrafenleitung verband die großen Städte im Südosten Australiens mit Darwin im Norden, von wo die Leitungen dann nach Asien gingen, so dass Australien nicht mehr von der Welt abgeschnitten war. Um diese Station hat sich dann im Laufe der Zeit eine Stadt gebildet, eben Alice Springs mit heute 26.500 Einwohnern.

19. und 20. Oktober – Alice Springs-Erkundung

Für ein paar Tage bietet Alice Springs einiges zu sehen. Den ersten Tag besuchte ich zuerst mit Martin die Gründungsstelle von Connellan Airways, der Fluglinie eines abenteuerlustigen Typen, der Alice Springs und den Uluru sehr viel zugänglicher machte,…

…besuchte dann eine Führung beim Royal Flying Doctors Service, die Verletzten und Kranken im Outback helfen,…

… schlenderte durch den recht unspektakulären botanischen Garten,…

…ging auf den ANZAC-Hill (ANZAC steht für Australien and New Zealand Army Corps), auf dem, wie an so vielen Orten in Australien der (vergleichsweise wenigen) Kriegsopfer gedacht wird,…

…und wanderte dann noch ein paar Kilometer nach Norden zum Gelände der interessanten alten Telegrafenstation, durch die Alice Springs überhaupt erst entstand.

Nachdem ich hier dann endlich mein ersten wildes Känguru sah…

…folgten auf dem Rückweg dann gleich nochmal fünf. Ein ausgefüllter Tag. Am nächsten Tag ging’s dann zur School of The Air, von wo rund 100 Kindern in abgelegenen Regionen (meist Farmen im Nirgendwo) Unterricht über Computer gegeben wird. Dabei sitzt der Lehrer mit einer Kamera in einer Art Radio-Studio und bringt den Kindern so mit Bild und Ton alles wichtige bei. Die Kinder antworten per Text- oder Voice-Chat. Ich konnte live dem echten Unterricht folgen. Während ich zu Beginn noch schmunzelnd zuschaute, wie die ganz Kleinen die Uhrzeit lernen, kam ich beim anschließenden Japanisch-Unterricht für die Siebt- und Acht-Klässler nicht mehr wirklich mit.

Lehrer im Studio

So sieht der Unterricht für die Kids aus

Dann ging’s mit Sara und Isi zum Reptilien-Haus mit netter Vorführung und Schlange um den Hals-Gehänge…

…und weiter zum Truck-Museum, wo Martin und ich am nächsten Morgen aber nochmal hin mussten, da uns, auch da mich mein Navi etwas (mehr) in die Irre geführt hatte, die Zeit ausging.

21. und 22. Oktober: Die West MacDonnell Ranges


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Nachdem wir in Alice Energie getankt haben (und Matthias, der sich einmal zu oft daneben benommen hatte, aus der Gruppe geworfen wurde) ging’s am 21sten in die MacDonnell Ranges, einer Gebirgs-Landschaft, die sich von Alice hunderte Kilometer westlich und östlich erstreckt. Wir entschieden uns für die wohl interessanteren West MacDonnell Ranges. Am ersten Tag ging’s zum Ormiston Gorge, der laut Lonely Planet-Reiseführer eindrucksvollsten Schlucht dort. Hier wanderten wir zuerst einige Zeit durch die steinige Schlucht, ehe der Weg nicht mehr richtig zu erkennen war. So kam es dazu, dass die Mädels, auch Aufgrund der langsam sinkenden Sonne, lieber auf nunmehr sicher gingen und umkehrten, während ich und Martin überzeugt waren, dass wir den 7,5Kilometer-Rundweg schon wieder treffen werden.
Und siehe da: Kaum hatten wir uns vielleicht 15 Minuten von den Mädels getrennt, trafen wir wieder auf den markierten Weg. Was für eine Genugtuung. Da der Weg noch recht lang war, trafen wir leider später als die Mädels wieder am Ausgangspunkt ein, dafür hatten wir den kompletten Weg gesehen, und nicht nur zweimal die Schlucht. Am naheliegenden Zeltplatz wurde dann geschlafen.

Ein weiteres Gruppenfoto (Martin, Isi, Sarah, ich, Sonja)

Sarah beim Schluchten-Posing

Wo geht’s lang? An dieser Stelle teilte sich die Gruppe und es zeigte sich wörtlich, wer Eier in der Hose hat

Diese Landschaften sahen daher nur Martin und ich

Am nächsten Tag wurden dann mehrere kleine Stationen in den West MacDonnell Ranges abgefahren: Zuerst die Ochre Pits, Gruben von verwittertem Kalkstein, aus dem die Aborigines früher ihre Farben holten…

…dann die Serpentine Gorge, wo es mal wieder bargauf ging, um einen Blick in die Schlucht zu werfen (was nach dem Walk vom Vortag im Vergleich etwas unspektakulär war)…

…und zu guter Letzt noch das Ellery Creek Big Hole, eine große, nie austrocknende Wasserstelle in einer weiteren Schlucht, durch die ich als einziger einmal durchschwamm.


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Dann ging’s, mit kurzem Proviant-Auffüll-Stopp in Alice Springs, weiter nach Süden mit Ziel King’s Canyon. Nach ca. 120 Kilometern trennte sich die Gruppe aber mal wieder: So wollte ich zumindest einmal eine der Schotterpisten längsfahren, die ich schon so oft links und rechts vom Highway wegführen sah. Meiner Co-Pilotin Sarah, der eigentlich schon meine kleinen Drift-Einlagen auf den Schotter-Parkplätzen genug waren, bot ich an, mit den anderen zu fahren, aber das kleine Abenteuer wollte sie sich dann doch nicht entgehen lassen. So fuhr ich die 100 Kilometer Schotterstrecke namens Ernest Giles Road während die anderen den 230 Kilometer langen Asphalt-Umweg nahmen.

Ich muss sagen: Die ganze Fahrt über war ich mir nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. So ging das Gerüttel sicherlich gut auf die Stoßdämpfer und die Reifen waren sicherlich auch nicht erfreut. Zudem gab es zwei, drei Momente, an denen einem das Herz kurz stehen blieb: So wurde einmal der Sand urplötzlich sehr viel weicher, andere Male sorgten laute Geräusche für ein kurzes Himmels-Gebet, dass sich da nicht gerade ein Reifen verabschiedet hat. Und auch dass alle (ca 3-4) Wagen, die uns entgegen kamen, reinrassige Gelände-Wagen waren sowie langsam Gewitter aufzog, ließen mich an meiner Idee zweifeln. Aber: Mein Ford überlebte die Fahrt ohne Murren (vom Gewitter schafften es nur nach dem Abschnitt ein paar Tropfen bis zu meinem Auto) und so kamen wir mit viel Vorsprung wieder auf den Highway (ich hatte grob überschlagen, dass ich mindestens einen Schnitt von 30 km/h fahren musste, damit sich die Abkürzung zeitlich lohnt, konnte aber meist um die 70 km/h fahren).

100 Kilometer Sega Rally in echt

Das Gewitter verschonte uns zum Glück halbwegs, sah aber teils spektakulär aus

Als Treffpunkt war die erste Tankstelle, nachdem sich die Wege von uns und den anderen wieder trafen, vereinbart. Das war die nochmal ca. 70 Kilometer weiter gelegene Kings Creek Station. Hier machten Sarah und ich es uns im Auto gemütlich und guckten ca. 2 Stunden Prison Break (Sarah) bzw. Family Guy (ich)-Folgen, bis wir langsam nervös wurden, wo denn die anderen blieben. Das Problem war nämlich, dass die Tankstelle zwar gut ausgeschildert war, aber ein klein wenig so abgelegen war, dass man sie vom Highway aus nicht sehen konnte. Als wir gerade zur nächsten Tankstelle aufbrechen wollten, kam dann aber der Rest der Gruppe. Jackie war in der Hitze einfach mal wieder etwas heiß geworden, weswegen Martin langsamer fahren und ein paar Pausen einlegen musste. Wiedermal wurde uns bewusst, wie selbstverständlich für uns sonst Handy-Empfang ist.

Erholungs-Pause nach der Rallye beim Warten auf die anderen

Bei Sonnenuntergang fanden wir dann noch einen abgelegenen Parkplatz zum Nächtigen. Die Mädels sollten nun mit etwas beginnen was beim Wild-Campen zur Tradition werden sollte: Erst über Horror-Filme sprechen (damit fing besonders Nadine immer gerne an) und anschließend soviel Angst haben, dass sie Messer oder ähnliches Griffparat hatten und wegen jeder Kleinigkeit Angstschreie in die Nacht schrien. Mir war ja schon bewusst, dass Frauen öfter und mehr Angst haben als Männer, aber wie extrem der Unterschied ist, wurde mir erst an diesem Tag deutlich. So haben ich und Martin unseren angedachten kurzen Nacht-Spaziergang auf Rücksicht auf die Mädels zunächst abgeblasen, als diese uns aber einmal zu oft mit Sprüchen a la „Jaja, dass mit dem Nachtspaziergang habt ihr doch eh nicht ernst gemeint sondern wolltet uns nur Angst machen“ provozierten, sind wir aber doch losgezogen, während sich die Mädels dann mit Besteck bewaffnet in der Jackie verkrochen haben.

23. Oktober: King’s Canyon und die kaputte Lichtmachine

Am nächsten Morgen ging es dann zum King’s Canyon, nach dem Uluru (Ayers Rock) die Hauptsehenswürdigkeit im Outback, wie wir auch an den hier plötzlich vorzufindenden Bussen mit Menschen betagteren Alters feststellen konnten. Allerdings gingen die zum Glück zum Großteil nur den Easy-Peasy-Weg durch den Canyon, während wir den langen und anstrengenderen Weg oben am Rand des Canyons wählten. Dazu ging es erstmal wieder gut bergauf, aber das waren wir ja mittleiweile schon gewohnt.

Oben angekommen ging es dann einmal rund um die Schlucht. Auf dem mit überraschend vielen Bäumen bewachsenen Plateau war es im Grunde flach, allerdings gab es viele wabenförmige Fels-Formationen. Wenn diese, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, den Blick auf die Schlucht blockierten, konnte man glatt vergessen, dass man gerade immerhin 100 Meter über der Outback-Umgebung umherwandert.

Meistens jedoch ging es in Nähe zur Kante entlang, die immer wieder gute Foto-Motive bietete.

Nach dem 7-Kilomter-Walk sollte es eigentlich am Nachmittag noch 400 Kilometer zum Uluru gehen. Doch es kam anders: Bereits nach kurzer Zeit blieben Nadine und Sonja, mit ihrem Holden an dritter Stelle fahrend, plötzlich stehen, was ich und Sarah sofort bemerkten und ebenfalls hielten. Martin, wie gewohnt an erster Stelle das Tempo vorgebend, jedoch hatte wohl seinen „Rückspiegel werden überbewertet“-Tag und sah erst etwas später, dass hinter ihm keiner mehr war – so eine halbe Stunde. Daher sollten wir ihn und Isi erst eine Stunde später wiedersehen.

Bei den Mädels war während der Fahrt einfach der Wagen ausgegangen und ließ sich nicht mehr starten. So gab ich ihnen mit meinem Wagen erstmal Starthilfe. Nach ein paar Minuten Fahrt (Plan war, die Tankstelle zu erreichen, an der wir kurz vorher vorbeikamen und die darüber hinaus die gleiche war, an der ich mit Sarah am Tag vorher auf die anderen gewartet hatte) blieb ihr Wagen aber, wie ich fast gedacht hatte, wieder stehen. Von hier aus war es aber nur noch 1 Kilometer bis zur Tankstelle. Also nochmal Starthilfe gegeben und los ging’s wieder. Zumindest für die Mädels. Denn mein Falcon, dessen Batterie sowieso auch nicht die solideste ist, streikte nach der erneuten Strom-Spende und nun kamen ich und Sarah nicht los. Das sahen die Mädels, drehten um, parkten vor uns, und stellten (die „Lass den Motor an!“-Rufe kamen zu spät) den Motor ab, der sich natürlich wieder nicht anlassen ließ. So standen wir da nun mit zwei Autos, beide mit leerer Batterie.

Zum Glück kam dann aber auch bald endlich Martin zurück, so dass wir dann alle Batterien wieder aufladen und zur Tankstelle fahren konnten. Ich will in diesem Zusammenhang noch erwähnen, wie rührend alle in der Zeit vorbeifahrenden Leute (solange wir sie nicht weiterwinkten) anhielten und helfen wollten. Vor allem die Frage, ob wir denn auch genug Wasser hatten, kam immer wieder, konnte aber von uns bejaht werden.

An der Tankstelle erfuhren wir dann, dass es beim King’s Canyon Resort, 60 Kilometer zurück, einen kleinen Mechaniker geben soll. Also hauten wir dann den schwächelnden Holden per Abschleppseil an mein Auto und fuhren dorthin. Mittlerweile war es aber abends – nichts mehr mit Mechaniker an diesem Tag. Also hieß es, der Resort-Campingplatz war uns zu teuer, einen Schlafplatz zu suchen. Mein kleiner Erkundungstrip mit Martin auf dem Beifahrersitz brachte aber nur die Erkenntnis, dass man nachts im Outback echt aufpassen sollte. So trafen wir auf unseren ersten paar „Durch Outback im Dunkeln fahren“-Minuten gleich mal einen Dingo auf unserer Fahrbahn und einen Greifvogel, der meiner Windschutzscheibe gefährlich nah kam.

So entschieden sich Sonja und Nadine illegal auf dem Parkplatz beim Resort zu pennen, was uns anderen aber, das war schon ein luxuriöses Resort mit vielen Angestellten, zu riskant erschien, weswegen wir vier dann wieder 40 Kilometer zu unserem Schlafplatz der letzten Nacht fuhren, auf dem es dann zu Diskussionen darüber kam, bei wie vielen Tagen Reparaturzeit wir sagen sollten: „Ok, Mädels, wir haben auch noch unsere eigenen Pläne, wir müssen euch jetzt leider hier zurücklassen.“

24. Oktober: Man trifft sich immer dreimal


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Als wir uns am nächsten Morgen wieder in Richtung Sonja und Nadine aufmachten, kamen diese uns aber schon entgegen gebraust. Erleichterung machte sich breit und der Gedanke, dass die sich im Kreis drehende Diskussion am Vorabend echt nicht nötig gewesen wäre. Die Mädels erzählten uns, dass ihr Wagen zwar nicht repariert werden konnte, aber der Mechaniker habe ihnen eine volle Batterie verkauft, mit der sie problemlos bis zum Uluru kommen sollten, wo es eine richtige Werkstatt gibt. Da wir annahmen, dass es sicherer sei, wenn die Mädels voraus rasen, damit die Batterie nicht so lange Strom liefern muss, fuhren sie gleich weiter während Martin , Isi, Sarah und ich wieder in der alten Zwei-Wagen-Kolonne fuhren. Auf halbem Wege (also nach ca. 200 Kilometern) trafen wir dann auf die am Rand stehenden Mädels, die, wir vier hatten zwischendurch auch eine längere Pause gemacht , schon knapp zwei Stunden auf uns gewartet hatten. Der Wagen war wieder tot.

Also schleppten wir sie die 200 Kilometer nach Yulara ab, dem Dorf beim Uluru. Dort angekommen stellte sich nach etwas Verwirrung allerdings heraus, dass das in meinem Lonely Planet-Reiseführer mit immerhin 2080 Einwohnern bezifferte Yulara tatsächlich nur das dortige Resort ist. Allerdings ein gewaltiges Resort mit diversen Ferienhaus-Anlagen, einem Supermarkt, diversen Geschäften und einem Campingplatz. Wir knauserten aber mal wieder und so machte ich mich mit Martin in meinem Falcon mal wieder auf eine kleine Erkundungstour nach einer kostenlosen Schlafstelle. Nach ein paar Minuten fanden wir einen kleinen Sandweg hinter dem Campingplatz. Kleinere Hügel versperrten die Sicht zum Resort. Über einen dieser Hügel führte auch der Weg, den ich optimistisch nahm. Allerdings änderte sich nicht nur die Steigung von flach zu bergauf, sondern auch die Beschaffenheit des Untergrunds von hartem Sand auf feinsten Dünen-Sand. Und im Endeffekt war der Hügel auch eher eine Düne. Dies alles gerade gemerkt, entschied ich mich leider für „Wenn ich jetzt anhalte bleibe ich eh stecken also Augen zu und durch, vielleicht schaffen wir es ja irgendwie!“.

Zwei Sekunden später steckte ich dann dafür richtig fest und der feste Untergrund war nur noch weiter weg. Alles Probiere, mit Tellern und Bratpfanne den Wagen auszuschaufeln war, trotz unser professionell vor die Reifen gelegten Äste, hoffnungslos. Unsere vier Mädels, die eigentlich am Supermarkt auf uns warten wollten, hatten sich mittlerweile nach einem Anruf (hier hatte man zumindest endlich mal wieder ein solides Handy-Netz) auf die Suche nach uns gemacht. Ich rannte Richtung Resort-Hauptstraße ihnen entgegen, damit sie uns auch finden konnten. Als ich jedoch nach drei Minuten Gejogge gerade wieder das eigentliche Resort erreichte, also da, wo wieder Häuser stehen und der Sandweg zu befestigter Straße wurde, sah ich gerade einen Security-Pickup entlang fahren. Da ich eh keine andere Chance sah, als irgendjemandem mit kräftigem Geländewagen nach Hilfe zu fragen, biss ich in den sauren Apfel und beantwortete die Frage „Hey buddy, are you alright?“ mit „Not really“ und erläuterte die Situation.

Mit denen fuhr ich wieder zu meinen Falcon, wo Martin immer noch fleißig schaufelte (ich schulde ihm dafür immer noch zwei Bierchen, fällt mir gerade ein). Die ganze Situation war mir peinlich und man merkte den beiden Resort-Securities an, dass wir wohl gerade ihren Feierabend nach hinter verschoben. Das Bejahen der Frage, ob mein Wagen hinten mit dem Unterboden aufliegt sorgte jedenfalls nicht gerade für Freude bei ihnen, von denen einer, der wohl Erfahrene, eine Art Vin Disel in breit war, der andere wirkte eher etwas schüchtern und machte nicht viel außer mit seinem Walkie-Talkie in der Zentrale durchzugeben, dass sich zwei Backpacker festgefahren haben. Seine ironische Antwort „Yeah, we are REALLY lucky!“ ließ mich nur noch mehr im Boden versinken.

Zum Glück war mein Wagen dann wenigstens recht bald befreit und die Mädels trudelten mit der Jackie (zur Erinnerung: Jackie heißt Martins Wagen) auch gerade ein und lachten sich über uns zwei mit rotem Sand panierten Dünen-Opfer erstmal ab – leider zurecht!

Klar war jedenfalls, dass jetzt, vor allem für uns zwei Kerle, Duschen angesagt war. Also fuhren wir auf den Campingplatz, stellten unsere Wagen auf einem freien Platz ab und duschten illegal. Aber wer fuhr gerade vorbei (und sah uns zum Glück nicht)? Unsere zwei Securities.

Dann mussten wir erstmal zu Abend essen und stellten uns auf einen etwas abgelegeneren Parkplatz beim Supermarkt und fingen mit unseren kleinen Camping-Gas-Platten das Kochen (mal wieder Nudeln) an. Und wer kam vorbei, als gerade der als Sichtschutz fungierende Geländewagen neben uns wegfuhr? Richtig, unsere zwei Securities. Dieses Mal sahen sie uns aber, ließen uns jedoch, die Mädels ließen sie wohl freundlicher gestimmt sein, weiterkochen unter der Bedingung, dass wir in einer halben Stunde verschwunden sind. Auf die Frage, wo wir schlafen werden, sagten wir, dass wir das noch nicht genau wüssten, worauf sie uns erläuterten, dass im 10 Kilometer Umkreis um die eigentliche Ferien-Resort-Anlage alles auch noch im Besitz des Resorts ist. So blieben, wie sie sagten, nur zwei Möglichkeiten für einen nicht allzu weit entfernten Schlafplatz: Irgendwo außerhalb des 10-Kilometer-Umkreises an der Straße oder irgendwo, wo sie uns nicht finden würden.

Wir entschieden uns, letzteres zu probieren, denn wir hatten vorher schon ein kleines Gebiet, ca. 2 Minuten Fahrzeit von der Ferienanlage entfernt, gefunden, indem sich Dinge wie die Werkstatt, ein Schrottplatz, eine Art Bussbahnhof und ähnliches befanden und wohl eine Hand voll Leute wohnte. Hier gab es eine freie Fläche auf der wir dann nächtigten. Doch unsere Annahme, dass dieser Platz wohl abgelegen (ich benutze das Wort in diesem Outback-Beitrag ja wirklich ständig) genug sein müsste, war falsch: Tatsächlich kamen die beiden Security-Jungs am späten Abend, ich lag zum Glück im Gegensatz zu den anderen schon im Wagen und versuchte zu pennen, bei uns vorbei, und nahmen Nadines Ausrede, dass ihr Holden, der natürlich immernoch wirkungsvoll am Abschleppseil hinter meinem Wagen hing, kaputt sei und sie gleich am nächsten Morgen zur nahen Werkstatt wollen, nur noch mit einem lächelnden „Ok, sounds good enough for me“ entgegen und verzogen sich wieder.

Nach diesem dritten Aufeinandertreffen will ich aber auch nicht wissen, was die sich gedacht haben, aber das war uns auch egal, am nächsten Tag sollte es immerhin zum Wahrzeichen Australiens gehen, dem Uluru…

25. Oktober: Uluru-Day

Nach den Erfahrungen des letzten Tages haben wir erstmal gesagt: „Was soll der Geiz, geben wir halt mal wieder ein wenig Geld aus und checken auf dem Resort-Campingplatz ein.“ So haben wir dann einige Stunden, u.a. im Swimming-Pool, die Seele baumeln lassen und sind am Nachmittag zum Uluru gefahren. Uluru ist der Aborigine-Name für den Ayers Rock, und aus Respekt vor den ursprünglichen Bewohnern, für die der Uluru der heiligste Platz ist, sollte man auch diesen Namen benutzen. So wird es auch in Australien gehandhabt: „Ayers Rock“ liest man dort eigentlich nie und wenn dann nur in Klammern hinzugefügt.

Da bei den aktuell hohen Temperaturen der Pfad auf den Uluru gesperrt ist (ab 36 Grad), stand nur der 10 Kilometer Rundweg um den Felsen an. Und obwohl ich mir immer gesagt habe, dass der Uluru größer sein wird, als er in meiner Vorstellung ist, so hatte ich, als sich bei der Hinfahrt diese riesige Felswand vor uns aufbaute, doch nur einen Gedanken: „Wow!“

Auf den meisten Postkarten-Bildern (also so welchem wie meinem eigenen am Anfang dieses Tages-Berichts) fehlen einfach Vergleichswerte, um die wirkliche Größe einschätzen zu können. Das Teil ist jedenfalls stolze 348 Meter hoch, nicht ganz schlecht, vor allem wenn drumherum alles topfeben ist.

Der Rundgang beeindruckte mich vor allem durch zwei Dinge: Erstens einmal dadurch, dass wir außer vier, fünf anderen Leuten keine Menschen auf dem Pfad getroffen haben. Gut, an der einen Stelle war wieder eine Bus-Reisetruppe, die wohl nur an zwei, drei besonderen Stellen des Uluru halt machte. Da war’s dann plötzlich sehr voll. Aber einen kompletten Rundgang scheint echt kaum jemand zu machen. Seltsam aber auch gut, so hatten wir den Felsen eben für uns alleine. Auf Touri-Truppen kann ich eh verzichten.

Der zweite beeindruckte Faktor war der Uluru selbt: Es stimmt, dass er einfach von jeder Seite ganz anders aussieht und wirkt. Und so sah man dann auch Seiten, die man nicht auf den Postkarten findet.

Zum Sonnenuntergang ging es dann noch zum Sunset-Parkplatz etwas weiter weg, wo sich dann plötzlich doch die ganzen zuvor (nicht) vermissten Touristen fanden, die mit teils krassen Kameras auf den optimalen Lichteinfall warteten. Es war eine irgendwie andächtige Stimmung, wie ich fand: Neben uns spielten zwei auf dem Dach ihres Camping-Wagens Schach und überhaupt wurde zwar leise geredet, aber man hörte niemanden Brüllen. Aber vielleicht waren auch nur alle zu sehr mit Fotografieren beschäftigt. Auch für uns war das ein guter Moment, um mal wieder ein Gruppenbild zu machen, ausnahmsweise sogar mal mit der kompletten Truppe.

1. Reihe von hinten: Uluru / 2. Reihe v. h.: Jackie / 3. Reihe v.h.: Martin, Sarah, Nadine, Sonja, ich / Vorne: Isi

26. Oktober: Die Olgas


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Am nächsten Morgen stand mal wieder frühes Aufstehen an, denn wir wollten früh zum Uluru, da der Aufstieg dann wahrscheinlich noch nicht wegen der Temperaturen gesperrt sein sollte. Allerdings mussten wir dann etwas zerknirscht feststellen, dass der Pfad auch aus anderen Gründen gesperrt werden kann: Starke Winde waren diesmal als Sperrungs-Grund angegeben.

Zu heiß oder zu windig: Hier konnten wir leider nicht rauf

Aber es gab ja hier nicht nur den berühmten Uluru, sondern fast nebenan (zumindest so nah, dass wir sie schon auf der Rückfahrt vom Uluru am Vortag am Horizont sahen) die zu Unrecht viel weniger bekannten Olgas, bzw. Kata Tjuta, wie diese Fels-Ansammlung, der höchste Fels ist mit 546 Metern mal eben 200 Meter höher als der Uluru, in der Sprache der Aborigines heißt.

Der 7,4 Kilometer lange Weg namens „Valley of the Winds“ machte uns dann gleich zwei Dinge klar: Zum einen, warum der Weg heißt wie er heißt und zum anderen, dass der Uluru-Aufstieg wirklich zu Recht gesperrt war. Die Felsen sind von ihrer Art her mit dem Uluru zu vergleichen, nur dass man hier halt mitten durch läuft und so teilweise zu allen Seiten Fels-Wände hat.

Zudem lieferte mir der Weg den größten Wow-Moment im Outback: Den Karingana-Aussichtspunkt. Nichtsahnend einen schmalen Weg zwischen zwei Felswänden bergauf laufend, fand ich mich plötzlich vor diesem Ausblick wieder, der, wie so vieles im Outback, leider schwer auf Fotos rüberzubringen ist.

Es war wie so eine Stelle in Filmen, in denen Abenteurer plötzlich das unbekannte Tal finden, in dem noch Dinosaurier vor sich hinleben. Dieser Ausblick auf das bewaldete Tal dort unten, in das der kleine Pfad runter führt, mit den Felsen links und rechts und ein paar Olgas am Horizont, hatte es mir echt angetan.


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Anschließend, es war endlich wieder werktags, konnten Sonja und Nadine dann auch für einen guten Preis eine neue Lichtmaschine in ihren Wagen einbauen lassen, und die Fahrt ging weiter in Richtung Süden. Nach knapp 350 Kilometern, auf dem Parkplatz an der Grenze zu South Australia, schlugen wir dann unser Nachtlager auf.

27. Oktober: Coober Pedy


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Am nächsten Tag ging’s rund 400 Kilometer weiter in das 3.500-Einwohner-Dorf Coober Pedy, der Opal-Haupstadt Australiens, die wohl eben auch nur existiert, weil ein Teenager hier 1915 Opale gefunden hat. Auch heute noch dreht sich dort alles um dieses Material; so war die Landschaft kurz vor Coober Pedy schon mit zig meterhohen Häufchen verschiedenster Farben überseht, die wohl durch das Rumgegrabe entstanden sind.

Eine Besonderheit Coober Pedys sind die sogenannten Dogouts, in den Grund gegrabene, unterirdische Behausungen, in denen die Hälfte der dortigen Bevölkerung wohnt. Ein besonders nettes ist Faye’s Dugout, dass auch besucht werden konnte. Für 5 Dollar pro Nase hat die heutige Bewohnerin uns dann auch detailliert die Wohnung vorgeführt, in der es wirklich angenehm kühl war, was auch der Grund ist, wieso die Menschen überhaupt in diesen Dugouts leben.

Neben der Geschichte um die drei Frauen, die vor rund 50 Jahren über viele viele Jahre die Räume ausschlugen, die ich aber leider nicht mehr wirklich im Kopf habe, fand ich zum Beispiel interessant, dass an diversen Stellen Streichhölzer in Steinritzen gesteckt waren. Der Grund: Wenn der Dugout-Bewohner ein Streichholz auf dem Boden liegen sieht weiß er, dass sich hier was mit dem Gestein geändert hat, was mal geprüft werden sollte, bevor ihm noch im wahrsten Sinne des Wortes das Dach auf den Kopf fällt.

Mit der Bewohnerin in der Küche

schroff-kitschige Dugout-Gemütlichkeit

Streichholz in der Decke

Anschließend ging es dann noch zu einem Besuch einer alter Opal-Mine, was zwar nett aber nicht sonderlich aufregend war. Sarah, die sich das Geld sparte und solange in der Schürf-Sandkiste vor der Mine verweilte, hat jedenfalls nicht viel verpasst. Sowieso wurde diese Schürf-Box das heimliche Highlight der Mine, aus der die anderen kaum raus wollten und dort tatsächlich das ein oder andere interessante Stück fanden.

Anschließend ging es noch kurz auf einen Hügel, um nochmal einen kleinen Ausblick auf dieses Dorf zu bekommen, dass so staubig und kahl ist, dass es nicht verwundert, dass hier Filme wie „Mad Max 3“, „Red Planet“ oder „Pitch Black – Planet der Finsternis“ gedreht wurden.

Auf diesem Hügel trafen wir dann plötzlich einen kleinen Asiaten, der uns für umsonst auch noch seine nahe Wohnung, ebenfalls ein Dugout, wie wir dachten, zeigen wollte. Mit gemischten Gefühlen folgten wir ihm. Vor seiner Wohnung, die kein Dugout war, hatte er einige Kunstwerke (wenn man sie denn so nennen will) aufgebaut, die zum großen Teil aus Elektronik-Schrott bestanden und so bei mir zumindest ein wenig Interesse hervorlockten.

Oh, ein Amstrad CPC!

Für Martin war jedenfall klar: „Achso, das ist ein Künster, die sind cool. Der will uns bestimmt nur seine Kunst vorführen.“ Naja, nicht ganz: Als wir dann, zusammen mit zwei Biker-Typen, die auch als Mitglieder der Death Angels durch gehen würden und die der Asiate ebenfalls kompromisslos in seine Wohnung lockte, eben diese betraten, saß er plötzlich hinter einem Tisch voller Opal-Kram und wollte Geschäfte machen. Naja, wir verschwanden dann schnell, saßen uns in unsere Autos und sind dann noch vielleicht 100 Kilometer weiter nach Süden gefahren, um mal wieder an einem Parkplatz am Highway zu nächtigen.

Hier wurde nun am absolut deutlichsten, warum die Männer damals Mammuts gejagt haben und Frauen eben allenfalls Beeren gepfückt: Es fing damit an, dass Isi und Sarah, als sie pinkeln gingen (warum Mädels selbst zu Plumsklos gemeinsam gehen müssen, ist mir immernoch ein Rätsel) einen schäbigen Wagen auf den Parkplatz fahren sahen, der dann wieder umdrehte und wegfuhr. Nun wurde unter den Mädels natürlich diskutiert: Der Wagen war runtergekommen, also waren da bestimmt Aborigines drin. Klar! Und Aborigines sind eben gefährlich. Ich mein, die gucken ja schon so böse. So wie die Eingeborenen in dem Dorf am Anfang von Peter Jackson’s King Kong. Und die waren auch böse. Aufstützend auf Horrorfilm-Geschichten von Nadine wurde dann also spekuliert, dass das wohl Aborigines waren, die die Lage ausspioniert haben, um dann später in einer größeren Gruppe zurückzukommen und uns im Schlaf zu überfallen (und vielleicht noch bei lebendigem Leib in Känguru-Suppe schmorend zu verspeisen).

Als dann auch noch Lichter gesichtet wurden, die ja sowas von auf gar keinen Fall von Autos auf der Straße kommen konnten und Einschuss-Löcher in einem Schild, waren die Mädels echt nur noch ein elendes Häufchen Angst und wollten mich und Martin tatsächlich überreden, zum nächsten Parkplatz zu fahren. Während Martin sich tatsächlich überwand, den Mädels Mut zuzusprechen und sie wieder runterzuholen, wurde mir das echt zu doof, hab noch die Sätze „Wenn wir jetzt noch 120 Kilometer im Dunkeln fahren ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwas passiert, viel größer, als dass da jetzt heute Nacht irgendwelche Aborigines mit Hackebeilen auf und losstürmen und außerdem seht ihr dann da wieder ein Auto drehen oder sonstwas und fantasiert euch irgendwas zusammen.“ und „Mal ehrlich: Habt ihr auch nur einmal schon davon gehört, dass Aborigines Backpacker überfallen?“ rausgebracht (jaja, ich bin halt der sachliche Logiker), hab mein Auto umgebaut und mich pennen gelegt.

28. Oktober: Die letzte Etappe


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Am nächsten morgen waren wider Erwarten noch alle am Leben, so dass wir uns auf den Weg nach Port Augusta machen konnten, einem 14.000-Einwohner-Städchen, dass, wie der Name verrät, am Wasser liegt und somit unser Ende der Outback-Tour darstellen sollte. So fuhren wir dann die letzten gut 400 Kilometer nach Süden. Unterwegs gab es nicht viel Besonderes außer ein paar Salzseen.

Als wir dann in Port Augusta erstmal ordentlich bei Subway geschlemmt und eingekauft haben, kamen die Mädels plötzlich, es war schon ca. 17:00 Uhr, mit dem Satz „Wir wollen doch noch weiter nach Adelaide!“. Was wir erst für einen Scherz hielten und von Martin zunächst mit „Dann fahrt halt alle mit dem Holden, wir fahren heute bestimmt nicht weiter!“ abgeschmettert wurde, stellte sich doch als ernster Plan heraus.

Irgendwie ließ sich auch Martin halbwegs warm kochen, machte es aber von mir abhängig: „Goedde, das liegt jetzt an dir, wenn du hier bleibst, bleibe ich auch.“ Ich sah diese ganze Idee als ziemlichen Irrsinn an: Ob ich nun heute oder morgen in Adelaide ankomme war mir ziemlich egal, und jetzt nochmal 300 Kilometer fahren, um dann im Dunkeln in einer fremden Millionenstadt anzukommen um dann nachts noch irgendwie irgendwo eine Schlafmöglichkeit zu finden…wozu? „Aber dann wachst du morgen gleich schon in Adelaide auf! Wie cool ist das denn?“ und „Manchmal muss man eben Sachen einfach so tun, ohne speziellen Sinn“ waren die für mich wenig überzeugenden Überredungsversuche der Mädels. Aber ich blieb Egoist, hatte vielleicht auch nach dem Heck meck der vorigen Nacht eh langsam den Eindruck, dass es mal Zeit war, Abstand von den Mädels zu gewinnen, und beantwortete schlussendlich die Frage „Also Nils, ja oder nein?“ mit einem simplen „nein!“

Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen. Als wir dann später in Adelaide von den Mädels ihre Geschichte hörten (Sarah: “Das war meine schlimmste Nacht in Australien“) stand Martin und mir die Schadenfreude sicherlich ins Gesicht geschrieben. Aber dazu dann im nächsten Beitrag. Martin und ich machten uns in Port Augusta noch einen chilligen Tag, pennten im Industriegebiet am Fluss und sollten von da an, auch wenn wir auf dem Campingplatz in Adelaide nochmal auf unsere vier Mädels treffen sollten, als Zweier-Gruppe weiterreisen.

Fazit

Die Outback-Tour waren zwei Wochen, die ich nicht vergessen werde. Es gab viele kleine Highlights und auch die Tiefpunkte, wie die Probleme mit der kaputten Lichtmaschine bei Sonja und Nadine oder mein Liegenbleiben auf der Düne IM (!) Resort beim Uluru sind schon jetzt witzige Geschichten, ohne die die Reise um die eine oder andere Anekdote ärmer wäre.

Sonst war die Reise weniger abenteuerlich, als vorher gedacht, da die Straßen (bis auf meine freiwillige Rallye-Einlage) durchgehend asphaltiert und in gutem Zustand waren und eigentlich alle ca. 200 Kilometer ein vernünftige Tankstelle bereitstand, die in der Regel auch als kleiner Imbiss fungierte.

Typische Outback-Tankstelle

Auch sonst war alles sehr gepflegt. So hatte ich im Outback nur ein einziges Mal ein Plumsklo gesehen, auf dem kein Toilettenpapier mehr war. Die Umgebung war allgemein weniger Wüste, als gedacht. Ich hatte mir mehr rote Erde und weniger Gestrüpp vorgestellt. Sowieso war die Fahrt erwartungsgemäß monoton. Dass Sarah ca. ein Drittel der Fahrt neben mir gepennt hat, machte das auch nicht besser. Dennoch war es eine Erfahrung die ich nicht missen möchte, alleine schon, weil sie mir größere Entfernungen besser einschätzen lässt. Insgesamt war die Reise ca. 5.000 Kilometer lang, was selbst auf einem Globus schon noch ein nettes Stückchen ist.

Sarah und Isi sind nach einer solchen Reise, die schon zusammenschweißt (immerhin hat Sarah seit Fraser Island vier Wochen lang die meiste Zeit neben mir im Auto verbracht) von „Freunde von Freunden“ zu „Freunden“ geworden und auch mit den anderen (mit Martin reise/arbeite ich ja immernoch) kam ich super klar. Gut allerdings, dass Matthias in Alice Springs aus der Gruppe gekickt wurde.

Ja, das war’s dann eigentlich. Noch kurz sagen kann ich, dass ich aktuell wieder im nichts bin, in Red Cliffs in Victoria in einem geilen Hostel. Es gibt Xbox 360 und Playstation 2-Konsolen, zig Plasmas (teilweise mit Pay-TV), freies Internet (leider auch nicht das schnellste der Welt) und überall Klimaanlagen, die bei 40 Grad, wie zur Zeit, auch angebracht sind. Hier ist alles dem Wein-Anbau verschrieben und ein bisschen konnte ich schon arbeiten, aber die Saison fängt gerade erst an. Wird jedenfalls Zeit, denn ich bin schon wieder blank.

Ach ja, eins noch: Ich habe mich dazu entschieden, nicht mehr West-Australien zu machen. Statt dessen würde mich eher Asien (Thailand, Indonesien, Vietnam) interessieren. Und Tokio. Aber ob ich das wirklich noch machen werde…stay tuned!

Last but not least folgen noch ein paar vermischte Outback-Bilder

5 Responses to “Day 215 - die große Outback-Nachlese”

  1. on 16 Nov 2009 at 5:20 pmDavid

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    Das ist alles so schön…. Ich beneide dich echt um die Zeit und freu mich total für dich. Veröffentlichst du deine Reise später als Buch? Deine Texte schreibst du von mal zu mal interessanter. :)

    Hast mir dem langen Bericht nen angenhemen Arbeitstag verschafft. Hier ists total grau, kalt und regnerisch. Schreckliches deutsches Novemberwetter.

  2. on 18 Nov 2009 at 3:18 amNils

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    Danke, danke! Fragt sich, ob ich interessanter schreibe oder es einfach nur interessanter war. Das mit dem Buch glaube ich nicht, auch wenn ich an den ersten Tagen in Australien ein Buch mit dem Reisebericht eines Backpackers durch Neuseeland gelesen hab, bei dem ich immer dachte: “Sowas kann ich auch (schreiben)!”

    Hier mal der Link: http://www.amazon.de/Ein-Traum-niemals-einer-Working-Holiday-Visum/dp/3934031889/ref=sr_1_9?ie=UTF8&s=books&qid=1258510678&sr=8-9

  3. on 18 Nov 2009 at 10:22 pmSteffen

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    Hi Nils! Richtig coole Bilder und ein interessanter Text. Klingt sehr spannend, deine Zeit in Australien!

    Bis dann mal wieder!

    Steffen

  4. on 23 Nov 2009 at 7:10 pmVati

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    Hi Sohnemann,
    auch wir haben schon vor Tagen Deinen Bericht gelesen und Oui (im Ausdruck) auch schon. Wir glauben schon, dass David Recht hat: Dein Geschreibsel wird immer besser - ich sag’s Dir nicht zum ersten Mal! Und die Idee mit dem Buch ist wirklich nicht blöd, finde ich.
    Morgen telefonieren wir dann (hoffentlich).

    Liebe Grüsse von

    Tina & Vati

  5. on 24 Nov 2009 at 2:10 amLippe

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    OMG! Krass! Da habt ihr ja wirklich ordentlich was erlebt und ordentlich Kilometer geschrubbt… schon sehr heftig! Ich habe einen Bekannten (http://www.australien-blogger.de/) mal wegen Jobs im Südwesten angeschrieben, aber bisher noch keine Antwort erhalten…. Viel Spaß noch bei euch!

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